Die wechselseitigen Beziehungen zwischen Syphilis und Tuberkulose, nebst Bemerkungen über Lungen -und Kehlkopfsyphilis an der Hand klinischer Fälle
Identifieur interne : 001B56 ( Main/Exploration ); précédent : 001B55; suivant : 001B57Die wechselseitigen Beziehungen zwischen Syphilis und Tuberkulose, nebst Bemerkungen über Lungen -und Kehlkopfsyphilis an der Hand klinischer Fälle
Auteurs : G. Schröder [Allemagne]Source :
- Beiträge zur Klinik der Tuberkulose und spezifischen Tuberkulose-Forschung [ 0179-616x ] ; 1918-03-01.
Abstract
Zusammenfassung: 1. Bei der Verbreitung der Syphilis ist es nicht erkenntlich, dass sie eine wesentlich disponierende Rolle für das Hervorrufen aktiver Lungentuberkulose spielt. Wahrscheinlich wird der an sich durch die Lues für den Tuberkelbazillus geeigneter gemachte Boden durch die moderne energische antiluetische Therapie auch in prophylaktischer Hinsicht der Tuberkulose gegenüber günstig beeinflusst. 2. Tritt eine Lues zur Tuberkulose oder umgekehrt eine Tuberkulose zur Lues, so verschlechtert sich im allgemeinen stets die Prognose des Erkrankten. Die Erfolge bleiben hinter dem mittleren Durchschnitt bei der Gesamtzahl der Fälle zurück. 3. Es ist unbedingt nötig, bei Mischformen von Lues und Tuberkulose nicht nur eine energische antituberkulöse Therapie, sondern auch eine ebenso energische spezifische antiluetische Behandlung durchzuführen, die möglichst nur in geschlossenen Anstalten zu erfolgen hat. 4. Es kommen bei luetischen Phthisikern Quecksilber-, Jodpräparate und in vorsichtiger Dosierung bei geeigneten, genügend widerstandsfÄhigen Kranken auch Neosalvarsan zur Anwendung. 5. Eine reine Lungen- und Kehlkopfsyphilis lässt sich oft schwer von tuberkulösen Prozessen unterscheiden. Durch sorgfältige Anamnese, manche Eigenarten des klinischen Befundes und das Röntgenbild ist aber die Diagnose mit grösster Wahrscheinlichkeit sicher zu stellen. Serologische und bakteriologische Untersuchungsmethoden vermögen sie weiter zu sichern. Ausschlaggebend bleibt aber der Erfolg, der bei begründetem Verdacht auf Syphilis stets einzuleitenden energischen antiluetischen Therapie.
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DOI: 10.1007/BF01869546
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